Es liegt über 25 Jahr zurück, dass ich das erste Mal etwas über Adipositas OPs hörte, damals in Verbindungen mit einem Magenband. Ich hatte bereits auf geschätzte 150 kg hoch-diätet und wusste oft weder ein noch aus. In der Vorstellung von mir und meiner Freundin, mit der ich damals das Thema diskutierte, klang das wie die perfekte Lösung unserer übergewichtigen Probleme.
Doch, während meine Freundin mit jedem, der es hören wollte, begeistert die Möglichkeit eines Magenbandes erörterte, entwickelte ich eine absurde hasserfüllte Eifersucht auf jene, die sich diesen Weg trauten.
Ich versicherte mir im Stillen, eindringlich und erfolgreich, dass eine Adipositas OP eine schändliche Schwäche sei und eine feige Schummelei, die meine charakterlichen Makel (nicht fähig abzunehmen und das geringere Gewicht zu halten, also dumm und willensschwach zu sein) am Ende nur verstärken würde.
Seitdem ist für mich, der damalige Traum von der Erfüllung eines schlanken Schönheitsideals, der realistischen Dringlichkeit gewichen, meine zweite Lebenshälfte so gesund wie nur möglich zu verbringen. Und dazu alle Hilfe anzunehmen, die ich bekomme.
Doch auch die neuen Möglichkeiten der Medizin Adipositas zu behandeln, entheben uns Patienten nicht, uns über unsere Krankheit zu informieren und uns selber verantwortlich für unsere Gesundheit zu fühlen. Dazu gehört auch eigene Glaubenssätze und Handlungsanweisungen, die uns in den Weg geworfen werden, zu hinterfragen.
Den Weg eines informierten Patienten zu verfolgen, ist nicht immer einfach. Auch Ärzte sind nur Menschen – in einem Krankensystem, was darauf ausgelegt ist, Krankheiten zu managen, statt sie zu heilen. Umso wichtiger ist die Eigenverantwortung.
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