Status quo 43

- August 2025, 11 Jahre nach Schlauch, 3,5 Jahre nach SASI-Umbau

09. August 2025

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Wiegetag

09. August 2025 = 98,6 kg

Das hier wird ein interessanter Status quo, soviel steht schon einmal fest. Das liegt nicht nur an den Veränderungen meiner Lebensumstände, sondern auch an der Tatsache, dass ich jüngst meine alten Status quo-Artikel aufgrund einer technischen Überarbeitung "in der Hand" hatte. So bin ich innerhalb weniger Tage die letzten 11 Jahre an Berichten durchgegangen und mir ist einmal mehr deutlich geworden, wie schwer er mir fällt, Adipositas als chronische Erkrankung zu verstehen und nicht als selbstgewähltes Schicksal.

Ich verstehe heute, dass Adipositas beeinflussbar ist, aber nicht willentlich lenkbar. Adipositas ist also nicht meine Schuld, aber es liegt in meiner Verantwortung, ihren Verlauf zu beeinflussen. Das gedanklich Umsetzen fällt mir jedoch äußerst schwer, da Diät-Kultur und "iss weniger, bewege dich mehr" tief in mein Bewusstsein eingegraben ist.

Zunächst 2014 beim Schlauchmagen und dann 2021 beim Umbau zum SASI, aber auch bei anderen Aktionen, die ich gestartet habe, wie meine low carb/keto Ernährung oder das Kalorienzählen (Stichwort: Fettlogik), war immer das gute „alte“ Prinzip der Hoffnung am Start, ein „dieses Mal schaffe ich es und dann bin ich durch mit dem Thema“.

Diese Hoffnung, die mit jeder (konventionellen) Diät neu geschürt wurde, nur um in der Folge enttäuscht zu werden, um dann mit noch härter diäten wieder angefacht wurde und schließlich nach vielen Wiederholungen in die Erschöpfung und Resignation geführt hat, die mich 2013/2014 im Griff hatte.

Der Charakter von chronischen Erkrankungen ist, dass sie oft lebenslang bestehen und nicht vollständig heilbar sind. Ich habe Morbus Crohn, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung und überhaupt kein Problem damit, diese als chronisch anzuerkennen und sie medikamentös behandeln zu lassen. Warum fällt mir das also bei Adipositas so schwer?

Doch zurück zum Status quo, nach allen Maßstäben war, und ist, meine Schlauchmagen-OP sehr erfolgreich. Ich habe über 10 Jahre hinweg meinen hohen Gewichtsverlust von annähernd 100 kg halten können. Seit 4 Jahren unterstützt mich dabei der SASI, der die Sache deutlich einfacher macht. Und doch drängt es meinen Körper und mein Kopf immer noch danach, das verlorene Gewicht zurückzuholen.

Seit Anfang des Jahres beobachte ich - erneut - dass mein Gewicht am Steigen ist. Nach langen Überlegungen und in Absprache mit meiner behandelnden Ärztin habe ich aus diesem und anderen Gründen beschlossen Semaglutid einzusetzen. Neben einer Gewichtsreduktion soll es bei den Dumpings helfen und Dank seiner Nebenwirkungen auch bei meinen Durchfällen. Mehr dazu werde ich in meinem Spritze-Tagebuch festhalten.

Gesundheit

Meine letzte Adipositas-ärztliche und endokrinologische Untersuchung, ich werde mittlerweile von einer unabhängigen Adipositas-Praxis betreut, hat wiederholt Probleme in meinem Vitamin- und Mineralstoff-Haushalt aufgezeigt.

Die Ergebnisse zeigten, dass mein Eiweiß-Wert zu niedrig ist und den Kalzium-Wert mit nach unten ziehe, beeinflusst durch ein vor sich hin dümpelndes D3. Auch mein K1-Blutwert sei immer noch viel zu niedrig.

Mein Homocystein wäre (mal wieder) zu hoch, weil mein B12 zu niedrig sei.

Vitamin E, B6 und Selen seien zu hoch.

Die gute Nachricht, meine Blutzucker- und Insulin-Werte sind top und meine Leber-Werte sind so gut, wie noch nie.

Nahrungsergänzungsmittel

Ich habe die Empfehlung bekommen, von B12 Spritzen auf eine wöchentliche und deutlich höher dosierte Gabe von B12-Tropfen umzusteigen.

D3/K2 soll weiter täglich als Tropfen hochdosiert eingenommen werden. Dabei sei darauf zu achten, dass ich sie zu einer Mahlzeit einnehmen. Dazu sei wöchentlich mit K1-Tropfen zu ergänzen.

Kalzium und Magnesium sollen bei der Einnahme deutlich voneinander getrennt werden.

Der Fokus liegt auf Protein und bei jeder Mahlzeit sind 30-40g Protein anzustreben.

Die tägliche Gabe des Multivitamin-Präparats soll zurückgefahren werden.

Essen

Die nächsten Wochen werde ich dazu nutzen, ein paar Daten für einen Ernährungsberatungstermin Anfang September 2025 erheben. Dazu trage ich in den nächsten 14 Tagen ein Glucose-Messgerät im Arm.

Die Idee wäre dann, Motivation und Energie unter er Spritze zu nutzen, um wieder ins low carb einzusteigen. Dabei kommt es natürlich darauf an, wie ich auf das Medikament reagiere. Die Einschätzung der Ärztin war, dass ich vermutlich bis 1 mg werde raufgehen müssen (Geschlecht, Alter, Zeitraum der Adipositas), bis eine Wirkung eintritt, die stark genug ist, um mir die Ernährungsumstellung zu erleichtern. Mitte September ist mein nächster Termin.

Bewegung

Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit und freue mich jede Woche zum Linedance zu gehen. Damit hat sich meine regelmäßige Bewegung aber auch schon wieder erledigt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Aktuell bin ich jedoch mit einer möglichen Umsetzung vollkommen überfordert.

Status quo

Ich nutze nun also ein Medikament, um meine chronische Adipositas zu behandeln, bzw. um sie besser managen zu können. In meinem Kopf ist das ebenso simple wie kompliziert.

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