- Ende Oktober 2015, 16 Monate nach OP
26. Oktober 2015 = 100,5 kg
In medizinischer Hinsicht gibt es nicht viel zu berichten. Mein Blutdruck hat sich, nachdem ich im Sommer eigenmächtige meinen Calciumantagonist abgesetzt hatte, auf nach wie vor niedrigen, aber stabilen 110/70 eingependelt und mir geht es damit im Moment recht gut. Die letzte Sorte Bluthochdruck-Medikamente, einen Betablocker, nehme ich zur Stabilisierung und zum Ausgleich möglicher Spitzen und Tiefen nach wie vor.
Hin und wieder habe ich mit Durchfall zu kämpfen, das ist jedoch, im Gegensatz zu früher, so selten geworden, dass es eigentlich gar nicht mehr zählt. Die möglicherweise drohende Gefahr von selbigen, beeinträchtigt mich jedoch noch immer mal wieder, wenn ich aus dem Haus will. Die schlimme Erfahrung durch solch starke Durchfälle, ist eben doch nicht so ganz einfach abzuschütteln.
Das einzige wirkliche medizinische Problem, was sich mir im Moment immer wieder stellt, ist die überschüssige und hängende Haut. Trotz sehr sorgfältiger Hygiene sind Entzündungen im feuchtwarmen Milieu leider an der Tagesordnung. Auch wenn mir so gar nicht wohl dabei ist, ich werde früher oder später zumindest eine Bauchdeckenstraffung anstreben müssen.
Ein weiteres Problem sind nach wie vor meine diversen Esssünden (zu schnell, zu schlecht gekaut, grenzwertig wenig getrunken usw.), die ich einfach nicht in den Griff bekomme und die mich immer wieder mit Übelkeit und Magendrücken strafen.
Sehr zufrieden dagegen bin ich damit, dass ich nach wie vor mit meinen 3-4 Mahlzeiten und meinen Kinderteller-Portionen prima zurechtkomme. Wobei es natürlich auch Tage gibt an denen ich mich, von der altbekannten inneren Unruhe getrieben, „einmal quer durch den Kühlschrank“ fressen könnte. Gott sei Dank weiß ich heute, wie ich derartige Gelüste ausbremsen kann, nämlich mit Fett- und Proteinreichen kleinen Snacks, die ich mir dann erlaube. So bin ich mit einem hartgekochten Ei, eine paar Macadamia-Nüssen oder einem Stück meiner Keto-Schokolade auf der sicheren Seite.
Klasse finde ich auch, dass ich mittlerweile imstande bin völlig entspannt Reste auf dem Teller zu lassen, auch wenn es nur ein Bissen ist. Und das mir, der ich früher immer alles zwanghaft aufgegessen habe, ob es nun geschmeckt hat oder ich schon längst satt war oder nicht.
Ich gehe mit großen Vergnügen zweimal die Woche ins Fitnesscenter. Dort konzentriere ich mich heute auf muskelaufbauendes Krafttraining, nicht mehr wie früher aufs kräftezehrendes Cardiotraining. Und ganz langsam fängt das Training an, erste Ergebnisse zu zeigen. Ich werde nicht nur immer beweglicher und fitter, auch verändert sich – wie bereits erwähnt – auch mein Körper und definiert sich um.
Und ich liebe das Fahrrad fahren – wer hätte das gedacht – und hole es bei jeder sich bietenden Gelegenheit raus. Ich bin zwar eher der gemütliche „City-Biker“, den der sportliche „Tour de France“-Typ, aber ich bin regelmäßig unterwegs und das ist alles, was für mich zählt. Zum Nordic Walken bin ich im Moment leider aus zeitlichen und organisatorischen Gründen nicht so oft gekommen.
Ich würde gerne auch noch regelmäßig schwimmen gehen oder ins Aquajogging, weiß aber, dass ich das nicht auch noch in meinen Wochenplan packen kann. Zudem habe ich gelernt, dass ich es nicht übertreiben darf. Ich muss für mich Sport wohl dosiert anwenden und mir, dazwischen ausreichend Pausentage genehmigen, damit ich mich nicht überfordere. Aber das gehört auch zu meiner Strategie, Sport seinen Schrecken zu nehmen. Und es funktioniert! Denn erst, nachdem ich es geschafft hatte den Druck rauszunehmen und „Sport“ (ein Wort, was für mich mit Hochleistung und Qual negativ besetzt ist) in „Bewegung“ (ein harmloseres, nicht so anstrengendes und entspannteres Wort) umzuformulieren, bekamen wir überhaupt erst die Chance uns anzunähern.
Wenn ich mich nicht immerzu ermahnen müsste, mich (gewichtstechnisch) zu gedulden, sondern mich endlich ein wenig entspannen könnte, wäre das mal nicht schlecht. Schließlich ist es so (zumindest heißt es bei „Dukan“ so), dass man für jedes verlorene Kilo 3 Tage sein Gewicht halten muss, um eine gewisse Stabilität zu erreichen. Nun damit hätte ich (nach aktuellen Berechnungen) alleine 276 Tage zu tun; eine echt lange Katastrophe wäre.
Einmal von diesen und anderen Kopfproblemen abgesehen, denen ich mich bewusst bin und an denen ich täglich arbeite, fühle ich mich so fit, so gesund und so vital, wie noch nie in meinem Leben.
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